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Ertragstafel Hainbuche

Für die Hainbuche (Carpinus betulus L.), die in Brandenburg wesentlich an der potenziellen natürlichen Vegetation beteiligt ist und auch bestandesbildend vorkommt, fehlten der Praxis bislang Entscheidungshilfen zur Leistungsbeurteilung und Bewirtschaftung. Mit der vorliegenden Arbeit soll diese Lücke geschlossen werden.

Durch den Klimawandel, der zur Arealerweiterung wärmeliebender Baumarten führt, ergeben sich neue waldbauliche Möglichkeiten, die Hainbuche in den Aufbau naturnaher, ökologisch stabiler, struktur- und ertragreicher Bestände einzubeziehen. Unter diesem Aspekt erscheinen die ertragskundlich-waldbaulichen Bearbeitungsergebnisse zum rechten Zeitpunkt.

Der vorgelegten ersten Hainbuchenertragstafel und den Bewirtschaftungshinweisen liegt ein umfangreiches und repräsentatives Datenmaterial zugrunde. Auf allen wirtschaftlich relevanten Standorten werden Wachstum, Entwicklung, Zuwachs und Ertrag quantifiziert. Das biologisch und mathematisch anspruchsvolle Ertragsmodell zeichnet sich durch praxisrelevante Besonderheiten aus. Bereits ab dem Dickungsalter werden bonitätsabhängige Leistungskennwerte angegeben. Der Ökologie der Hainbuche angepasst, erfolgt eine Differenzierung der Bestockungen in Haupt und Nebenbestand, die nicht in einer formalen Trennung endet. Ertragsdaten des dienenden Nebenbestandes werden in die Beurteilung des Leistungsvermögens integriert. Dadurch erhöht sich der forstfachliche Informationsgehalt der Ertragstafel wesentlich und es werden wissenschaftliche Grundlagen für weiterführende, interdisziplinäre Untersuchungen gelegt.