Toolbar-Menü

Band 69 Wald im Wandel – Risiken und Lösungsansätze (2020)

Eberswalder Forstliche Schriftenreihe Band 69
Wissenstransfer in die Praxis
Tagungsband zum 15. Eberswalder Winterkolloquium 2020
Wald im Wandel – Risiken und Lösungsansätze

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem vorliegenden Heft dokumentiert das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde die Beiträge seines 15. Winterkolloquiums, das im Februar dieses Jahres unter dem Motto „Wald im Wandel“ stattgefunden hat.
Das alljährliche Eberswalder Winterkolloquium ist zu einer festen und viel beachteten Institution geworden und hat sich als Plattform für den Wissenstransfer in die forstliche Praxis bewährt. „Wald im Wandel“ bedeutet, dass wir, bevor wir auf Veränderungen reagieren, uns ehrlich – und das heißt in diesem Fall auf der Basis wissenschaftlicher Fakten – mit der Ausgangslage beschäftigen müssen. Erfreulich ist, dass wir gerade auch dank der hervorragenden Arbeiten der in Eberswalde tätigen Forstwissenschaftler über ein aussagefähiges Faktenmaterial für das Land Brandenburg verfügen. Weniger erfreulich sind die Zahlen selbst. Der Zustand der Wälder hat sich deutschlandweit und auch in Brandenburg nach den Dürresommern der letzten Jahre 2018 und 2019 deutlich verschlechtert. Der Klimawandel ist also nicht nur eine fiktive Größe – er ist bereits da. Damit steigen auch die Anforderungen an die forstliche Forschung. Einerseits sind viele Fragen weiterhin offen, anderseits braucht die forstliche Praxis aber Antworten.
Das LFE hat nicht erst jetzt angefangen, sich mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen. Die richtigen Schwerpunkte sind hier, in Eberswalde, schon vor Jahren gesetzt worden. Zu nennen sind hier:

  • Waldumbau unter Berücksichtigung verschiedener Risikofaktoren,
  • Erkenntnisse zur Anpassung verschiedener Baumarten an den Klimawandel,
  • die genetischen Untersuchungen an Baumarten und ihrer Herkünfte
  • die Waldschutzforschung zum Auftreten neuer aber auch bekannter Schadorganismen bei veränderten Klimabedingungen
  • Wasser und Nähstoffverfügbarkeit

Gerade vernetzte Forschung bietet die Chance, die Kompetenz der einzelnen forstlichen Forschungseinrichtungen effizient auszuschöpfen. Mit dem Eberswalder Waldcampus gibt es bereits einen Ort, in dem solche Kooperationen zwischen verschiedenen Einrichtungen tagtäglich gelebt werden. Dabei ist Eberswalde selbst, wie auch die Teilnehmerliste des Kolloquiums zeigt, ein Knotenpunkt eines größeren Netzwerks zu Fragestellungen der Forstwissenschaft in Zeiten des Klimawandels. Für gute Forschungsergebnisse ist ein länder- und institutionenübergreifendes Arbeiten unerlässlich. Das Landeskompetenzzentrum hat in den vergangenen Jahren, auch mit internationaler Beteiligung, umfangreiche Projekte auf den Weg gebracht, deren Ergebnisse regelmäßig beim Winterkolloquium vorgestellt wurden. Dabei konnten auch wichtige Erkenntnisse zum Einfluss des Klimawandels bearbeitet werden. Neue Projekte sind bereits wieder in Vorbereitung.

Axel Vogel
Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
des Landes Brandenburg