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Band 68, Waldbodenbericht Brandenburg

Waldbodenbericht Brandenburg

Der Boden ist von existenzieller Bedeutung für alle Lebewesen im Wald und sowohl für die forstwirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten als auch für die Einschätzung von Risiken und daran ausgerichtete waldbauliche Entscheidungen von größter Wichtigkeit. Im Rahmen des Forstlichen Umweltmonitorings wurde die zweite bundesweite Bodenzustandserhebung im Wald an 322 Inventurpunkten im Land Brandenburg durchgeführt. Ausführliche Darstellungen zum Bodenzustand und dessen Veränderungen über die Zeit sowie daraus abgeleitete Folgerungen enthält bereits der Band 1 des Waldbodenberichts Brandenburg. Im Ergebnis der nun als Band 2 vorliegenden erweiterten Auswertungen wurden die punktbezogenen Daten der Bodenzustandserhebung auf die Waldfläche übertragen. Die lokale Auflösegenauigkeit reicht hierbei von forstlichen Wuchsregionen bis auf die Maßstabsebene der Forstbetriebe.

Sicher ist nach den jetzt vorliegenden Befunden: Infolge des Klimawandels wird die Bedeutung des Waldbodens für die Waldbewirtschaftung weiter zunehmen! Sowohl die Vitalität der Bäume als auch die Produktivität der Waldbestände werden zukünftig in noch stärkerem Maße von der Wasserspeicherkapazität der unterschiedlichen Waldböden und deren flanzenverfügbaren Nährstoffreserven abhängig sein, als dies bereits in den zurückliegenden Dekaden der Fall war. Daraus folgt umso mehr, dass den Aspekten des Bodenschutzes eine adäquate Gewichtung bei der Waldbewirtschaftung verliehen werden muss.

Auf den Daten der Bodenzustandserhebung basierende Modellsimulationen veranschaulichen, dass in Zukunft mit größerer Trockenheit und einer reduzierten Nährstoffverfügbarkeit zu rechnen ist. Noch nicht zu beantworten ist die Frage, ob im Zuge der zu erwartenden Standortsveränderungen und der Ausprägung neuer wachstumslimitierender Faktoren das aktuell hohe Zuwachsniveau weiterhin zu halten sein wird. Doch ist davon auszugehen, dass die Risiken, denen unsere Wirtschaftsbaumarten ausgesetzt sind, ansteigen werden und dass ein konsequentes Nährstoffmanagement für die nachhaltige Sicherung der Bodenfruchtbarkeit an Bedeutung gewinnen muss. Die nunmehr entwickelten Modelle, können als adäquate Tools dazu dienen, der forstlichen Praxis ressourcenschonende und bodenpflegliche Nutzungsoptionen regionalspezifisch aufzuzeigen und zur Diskussion zu stellen. Der vorliegende Band 2 des Waldbodenberichtes Brandenburg versteht sich insofern als wissenschaftliches Fundament, auf dem konkrete Handlungsempfehlungen für die praktische Waldbewirtschaftung hergeleitet und nach dem Vorsorgeprinzip begründet werden können.

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